An diesem 2. Advent war am Ende nicht mehr viel übrig von Besinnlichkeit. Eher wünscht man sich schnell wieder ins Bett zu kommen und zu hoffen, dass die Sonne morgen wieder ein bisschen heller scheint. Passend zur Wetterlage an der Küste, missriet der Heimauftritt der Rot-Schwarzen völlig. Es war eigentlich alles angerichtet. Die Aufbaucrew hat mit gewohnter Routine den Rahmen bereitet, um nach dem ärgerlichen Ergebnis in Essen wieder Sellbstbewusstsein tanken zu können. Aber leider war bei Janosiks Jungs von Anfang an der Wurm drin.
Im ersten Satz hielt der SVW nur im 1. Drittel mit und musste dann bei einer Aufschlagserie von Ole Sagajewski abreißen lassen und lag plötzlich ohne viel Gegenwehr zu erzeugen mit 10:14 hinten. Dabei spielte der auffälligste Badener zu diesem Zeitpunkt noch eher auf Sicherheit. Das reichte aber, um die schläfrig wirkende Heimmannschaft zu überrumpeln. Danach folgten weitere Fehler, sodass der Coach sich schon bald zum Wechseln veranlasst sah. Erst kam Szymoniak für Kopij, später dann Stancak für Kapitän Ernst. Aber der Satz ging zu 15 verloren.
Im zweiten Satz dann leichte Besserung, aber der Knoten schien noch nicht gelöst. Baden musste nicht viel tun um immer auf Schlagsistanz zu bleiben. Selbst eine 17:15 Führung für den SVW gab keine Sicherheit. Zunächst zerstörte ein Aufschlagfehler die Hoffnung auf einen Ausbau der Führung. Plötzlich stand es 18:20 und man war wieder im Hintertreffen. Baden spielte jederzeit ruhig und abgeklärt, musste aber auch nicht das ganze Können zeigen. Aber dann schien ein kleiner Ruck durch das Team zu gehen und in scheinbar aussichtsloser Situation bei 20:23 keimte Hoffnung auf als Jan-Philipp Krabel per Aufschlag Druck machte und gleich selbst den Gegenangriff verwandelte. Aber nach einer Badener Auszeit wurde die kleine Serie wieder via Aufschlagfehler beendet. Am Ende ging der Satz unglücklich aber aufgrund der soliden Spielweise nicht unverdient mit 25:23 an die Gäste.
In der 10-Minuten-Pause, wurde anlässlich des zurückliegenden Tag des Ehrenamtes noch ein Mal den vielen Helfern des SVW gedankt. Anschließend betraten die beiden Klub-Legenden Konrad Jagusch und Sven Schlichting ein letztes Mal den heiligen Platz und bekamen den verdienten Dank für unzählige Jahre aufopferungsvollen Einsatz im Trikot mit dem Leuchtturm.
Es sollte leider das einzige Highlight des Tages bleiben, denn die Unterbrechung brachte keinen Vorteil mehr. Altes Bild im 3. Satz: im ersten Drittel ein bisschen mitgespielt, aber Baden konnte immer nachlegen und hatte nun mit Sagajewski den Killer, der jegliche Diskussion im Keim erstickte. Seine Mitstreiter ließen sich wie gewohnt mitreißen und hatten ebenso freie Bahn bzw. spielten geschickt mit dem Block, während auf der Heimseite keine Überzeugung mehr zu sehen war, dass Ding noch drehen zu können. Einzig Eric Nikolaus versuchte seine Mitspieler wachzurütteln. Leider war jeglicher Mut bereits geschwunden, so dass auch dieser letzte Versuch verpuffte. Es blieb jetzt bei sehenswerten Einzelaktionen, die kurz aber nicht nachhaltig vom Potenzial kündeten.
Insgesamt ein ernüchternder Tag. Die kommende Woche wird von gewohnt hartem Training, aber vermutlich auch vielen Gesprächen geprägt sein, um die Köpfe schnell wieder frei zu bekommen.
Morgen steht jetzt die weichenstellende Mitgliederversammlung an. Und in den kommenden zwei Wochen warten dann erst Braunschweig und anschließend Mitteldeutschland. Also ein knackiges Restprogramm, bei dem nur über absoluten Fokus und Kampfgeist mit weiteren Punkten zu rechnen ist.
Ahoi