Jeder hätte sich wohl einen anderen Ausgang dieses Spieltages gewünscht. Das Ergebnis rückt angesichts der Rückenverletzung des Warnemünder Diagonalangreifers doch eher in den Hintergrund.
Das Spiel beginnt im 1. Satz sehr ausgeglichen – kein Team kann sich zunächst deutlich absetzen.
Den so stark erwarteten Hausherren der Chemie Volleys Mitteldeutschland steckt die gerade überwundene Grippewelle scheinbar noch in den Knochen. Die Jungs von der Küste halten gut mit den Favoriten mit und erkämpfen sich bis zur ersten technischen Auszeit Vorteile durch eine sehr gute Feldabwehr. Dann ist jedoch die Phase des Abtastens vorbei – die Pirates übernehmen die Regie und setzen sich auf 14:9 ab. Der Fünf-Punkte-Vorsprung wird von den Pirates komfortabel verwaltet und konsequent ausgebaut. Der VCM gewinnt den Satz mit 25:16.
Noch entspricht das Ergebnis dem Abstand in der Tabelle – streben doch die Hausherren einen weiteren Meistertitel in der 2. Bundesliga an. Doch der zweite Satz beginnt mit einer 1:4 Führung der Gäste aus Warnemünde, so dass der Trainer der Chemie Volleys früh die erste Auszeit nimmt. Diese zeigt sofort Wirkung und die Pirates gleichen schon beim 6:6 aus – führen auch zum 1. Timeout 8:7. Wie schon in Schüttorf überrascht jetzt der SVW die Hausherren mit starken Aktionen und kann sich 11:13 absetzen. Jetzt ist der Titelanwärter wieder am Zug: Zum 2. Timeout geht der CVM erneut in Führung – das sah schon nach einer Vorentscheidung in diesem Satz aus. Doch die Warnemünder geben sich nicht geschlagen, wittern ihre Chance und spielen jetzt auf Augenhöhe mit dem Favoriten! Mit ständig wechselnder Führung geht es in die Endphase des Satzes bis zum 24:24 Ausgleich. Die Gäste von der Küste punkten im Angriff jetzt clever und erkämpfen sich einen Satzball! Doch die Piraten halten stark dagegen und gewinnen den Satz 27:25.
Auch im 3. Satz immer wieder gute Einzelaktionen der Küstenmänner. Doch die Hausherren können sich in den Punkten leicht absetzen. Dann kam es leider zu der vorentscheidenden Aktion in diesem Spiel. Der Diagonalangreifer der Warnemünder verletzte sich bei der Landung nach einem Angriff schwer (Rücken, Diagnose noch offen) und musste mit einer Trage vom Spielfeld gebracht werden. Das brachte einen kompletten Bruch in das Spiel der Warnemünder Jungs. Jetzt, völlig aus dem Tritt und durch die Verletzung ihres Mitstreiters abgelenkt, der in einem Nebenraum neben dem Spielfeld behandelt wurde, hatten sie den Chemie Volleys nichts mehr entgegen zu setzen. Die Hausherren gewinnen den Satz mit 25:14 und so das Spiel mit 3:0.
Die Rückfahrt führte dann zum zweiten mal in dieser Saison zunächst in die Notaufnahme einer Unfallklinik. Erst um Mitternacht war dann klar, dass der verletzte Spieler die Rückreise nach Rostock mit antreten kann. Am Sonntagmorgen, um 5 Uhr früh, war das Team dann nach insgesamt 17 Stunden zurück in der Hansestadt. Zur Ruhe kam sicher kein Spieler sofort.
Als MVP auf Seiten der Warnemünder wurde Tommy Mehlberg gewählt.
Für den SVW spielten: Hannemann, Schlichting, Strübing, Kowalkowski, Stübe, Mehlberg, Ernst, Liefke, Jagusch, Nikolaus, Nagel, Rode
MSt