Im Heimspiel gegen den Moerser SC konnten die SVW-Jungs nach 5 hart umkämpften Sätzen immerhin einen Punkt ergattern. Dass es gegen den Tabellendritten vom Niederrhein schwer werden würde, war vorher allen klar. Die Gäste hatten einige Erstligaerfahrung aufzubieten und waren schon allein dadurch dem jungen Team um Jozef Janosik individuell überlegen. Hinzu kam eine athletische Kompaktheit, die insbesondere in Block und Angriff wie erwartet weitere Vorteile brachte. Insofern ist der Einzug in den Tiebreak schon als kleiner Erfolg zu verbuchen.
Im ersten Satz kamen die Hausherren erstaunlich gut ins Spiel und lagen bis Mitte des Satzes immer 2 bis 3 Punkte in Front. Aufschlag und Annahme standen stabil und aus der Abwehr heraus konnte das eine oder andere Mal gepunktet werden. Doch dann riss der Faden. Über 17:19 und 19:23 zog Moers davon und sackte den ersten Satz ein. Ein paar kleine Fehler in der Annahme und im Angriff reichten, um den Gästen den entscheidenden Vorteil zu gewähren. Aber das Gesamtbild machte Hoffnung.
Und die wurde im 2. Satz erfüllt. Beide Teams lagen lange nahezu gleich auf. Bei 17 dann die erste 3 Punkteführung für den SVW. Aber Moers schloss wieder an. Doch die Nerven hielten. Der SVW in allen Elementen konstant gut. Angriffsfehler deutlich minimiert und schon resultiert daraus ein 25:23.
Im Dritten zunächst ein ähnliches Bild. Erst im letzten Satzdrittel setzen sich die Gäste ab und gewinnen am Ende klar mit 25:19. Jetzt zeigte sich woran es bei jungen Teams gelegentlich hapert: Bei zu vielen guten Angriffsgelegenheiten führten Fehler zu direkten Punkten für den Gegner. Mehr Mut zur Variabilität hätte das vielleicht vermeiden können. Aber das ist von Außen leider zu leicht gesagt. Es wird bereits im Training dran gearbeitet.
Im Vierten dann ein scheinbar klares Ding. Moers führt zur 2. technischen Auszeit zunächst knapp, baut dann den Vorsprung kontinuierlich aus und muss bei 20:24 aus Warnemünder Sicht nur noch verwandeln, um die volle Punktzahl einzuheimsen. Aber Tommy Mehlberg behält an der Linie die Nerven und serviert einen guten Aufschlag nach dem anderen; steuert dabei geschickt Richtung und Härte. Und die heimische Abwehr spielt mit; vor allem Lucas Kowalkowski kratzt einen nach dem anderen raus und plötzlich schwimmt der Favorit. Zuschauer und Spieler können ihr Glück kaum fassen als die Abwehr eines weiteren Matchballs bei 24:25 gelingt und anschließend ein eigener erspielt wurde. Als anschließend der Pfiff zum 26:24 Satzgewinn ertönt ist der Abend längst gerettet. Ohrenbetäubender Lärm, der die gesamte Norddeutsche Tiefebene erzittern lässt. Großartig!
Aber die Gäste ließen sich nur kurz beirren und zeigten dann die Reaktion, die sich jeder Trainer wünscht. Im Fünften traten sie nochmal mächtig aufs Gas. Zwar halten Janosiks Jungs bravourös dagegen und geben sich nicht auf. Doch die Fehlerquote ist für einen Satz bis 15 etwas zu hoch. Schnell ist der letzte Drops gelutscht und die Gäste wenden eine kleine Überraschung gerade noch ab. 8:15.
Als Erkenntnis bleibt, dass der SV Warnemünde in (fast) allen Elementen mitgehalten hat. Vor allem in der Annahme und Block-/Feldverteidigung wurden viele gute Szenen kreiert. Im Angriff hakte es gelegentlich aus verschiedenen Gründen. Aber die gute Entwicklung ist sichtbar. Dass zum wiederholten Mal ein aussichtslos hoher Rückstand aufgeholt wurde, macht Mut und zeigt: Das Kämperherz pocht!
Das nächste Heimspiel ist am 02.02.2020 um 16 Uhr gegen Mondorf.