Am Sonntag stellt sich der Tabellenvierte von der Kieler Förde in der OSPA ARENA vor. In der letzten Saison Dritter geworden, bestätigt das Team aktuell diese Leistung und ist ohne Zweifel einer der am schwersten zu besiegenden Gegner der Liga. Das eingespielte Team von Trainer Matthes Behlen glänzt mit technischer Sicherheit, Dynamik und Variabilität. Aus einem auf allen Positionen ausgeglichenen Kader sticht Zuspieler Moritz Behr besonders heraus. Der MVP der letzten Saison ist keine imposante Erscheinung und pflegt kein großes Tamtam. Dafür verfügt er über feine Finger und einen flinken Verstand sowie blindes Verständnis mit seinen Mitspielern, die seit Jahren von elegant servierten Pässen profitieren. In Kiel tut sich wieder was. Zu Hause verwandeln die Fans die heimische Hein-Dahlinger-Halle regelmäßig in einen unangenehmen Hexenkessel. Das treibt die eingeschworene Gemeinschaft der Adler zu immer neuen Höchstleistungen. Volleyball hat in Kiel eine lange Tradition, mit etlichen Höhen und Tiefen. Nach Fastaufstiegen in die 1. Bundesliga folgten Abstiege bis in die 3. Liga und die Rückkehr ins Unterhaus. Nun scheint sich alles gefunden zu haben und die Liga beißt sich wieder regelmäßig die Zähne aus, um diese Jungs zu besiegen.
Das gemeinsame Klingenkreuzen der beiden Ostseevertreter hat inzwischen eine eigene Geschichte. Glanzvolle Siege und schmachvolle Niederlagen zieren die Vitrinen beider Clubs. Manchmal gab es den einen oder anderen Tropfen böses Blut, aber letztlich bleibt eine gegenseitige Achtung der geleisteten Arbeit. Und die Frage wer denn nun am schöneren Teil der Ostseeküste wohnt, ist ohnehin für beide Seiten eindeutig beantwortet.
Bleibt zu klären, wer von den letzten Erfolgserlebnissen mehr profitiert. Während Kiel am vergangenen Wochenende den Tabellenführer klar mit 3:0 erlegte, konnten unsere Jungs in Mondorf überraschend deutlich mit dem gleichen Ergebnis überzeugen. So haben beide Seiten rechtzeitig zum prestigeträchtigen Derby ein Achtungszeichen gesetzt. Aufgrund des bisherigen Saisonverlaufs werden die Holsteiner aber mit der Favoritenrolle umgehen müssen. Dagegen haben Janosiks Männer bereits ein tiefes Tal betreten und wollen beweisen, dass sie dieses nun durchschritten haben. Die zuletzt gezeigten Trainingsleistungen waren durchweg positiv. Zudem konnte der Trend im Wettkampf bestätigt werden. Sofern sich das Krankenlager weiter leert und keine Rückschläge lauern, ist die Hoffnung nicht unberechtigt auch gegen Kiel etwas zählbares zu holen. Dafür benötigt es den gleichen Mut und die gleiche Unbekümmertheit, Fehler zu akzeptieren und weiter an sich zu glauben. Das stark verjüngte Team befindet sich immer noch in einem Reifeprozess, in dem Rückschläge unvermeidlich scheinen, um die nötigen Lerneffekte zu erzielen. Um diese vorerst zu vertagen, braucht es umso mehr die Unterstützung unserer Fans.
Neben einem klasse Spiel, wird es zudem zwei Neuigkeiten geben. Wir werden das erste Mal einen digitalen Spieltagsflyer zur Verfügung stellen. Es wird in der Halle an verschiedenen Stellen ein QR-Code stehen, über den ihr das bisherige Hallenblatt bequem auf euer Handy laden könnt. In der ersten Ausgabe findet Ihr unter anderem interessante Facts zur Klimabilanz dieser Neuerung. Damit seid Ihr die ersten Fans der Volleyball Bundesliga, die sich Ihre Spieltagsinfos direkt auf das Telefon laden können. Zudem besteht nun die Möglichkeit, euer Ticket auch in der Halle schnell und bargeldlos zu bezahlen. Wir werden am Sonntag ein entsprechendes Terminal zur Verfügung stellen. Wer weiterhin ins Portmonee greifen möchte, kann dies selbstverständlich tun. Ihr habt die Wahl. Falsch machen könnt ihr ohnehin nichts mehr, denn die beste Entscheidung habt Ihr mit dem Gang in die Ospa Arena bereits getroffen.
Einlass ist dieses Mal ab 15 Uhr. Angepfiffen wird um 16 Uhr.
Minschen, egal ob grot orrer lütt sünd bi uns hartlich willkamen.