Wie kommt es, dass du nicht mehr selbst auf dem Feld stehst?
Christian: Der Rücken!
Fällt es manchmal schwer, „nur“ danebenzustehen und nicht selbst direkt auf dem Feld eingreifen zu können?
Ich habe immer dieses Einspielen gehasst. Also nein!
Der SVW ist ja kein neuer Verein für dich, ist es eine große Umstellung von damals zu heute?
Natürlich ist es eine Umstellung. Vor allem, weil ich ja eine Weile weg war vom Volleyball. Aber die Phase ist jetzt überstanden und ich bin wieder mitten drin. Das tut gut.
Ansonsten ist die Mannschaft von vor vier oder fünf Jahren nicht mehr mit der heutigen zu vergleichen. Damals hatten wir fast ausschließlich Spieler mit Bundesligaerfahrung. Zwar haben wir dadurch einige schwere Spiele noch reißen können, aber das war manchmal nicht wirklich attraktiv.
Heute sind wir stärker in der Feldverteidigung und spielen vorn am Netz deutlich schneller. Das macht das Spiel für die Fans und den Trainer sehenswerter und wird auf Dauer erfolgreicher sein. Das hat die vergangene Saison schon gezeigt.
Welchen Eindruck hast du vom aktuellen Team, wo liegen die Stärken und an welchen Schwächen müsst ihr noch arbeiten?
Unsere Stärke wird dieses Jahr die Flexibilität sein. Nicht nur weil wir einen großen Kader haben, sondern auch viele Spieler, die auf verschiedenen Positionen spielen können. Das ist außergewöhnlich und habe ich so noch nicht erlebt. Wenn es überhaupt eine Schwäche gibt, dann, dass wir eine sehr junge Mannschaft sind. Da wären manchmal ein bis zwei Leitwölfe wichtig. Aber ich glaube die werden dieses Jahr noch aus dem einen oder anderen geboren.
Mit den neuen Spielern hast du ein paar Graal-Müritzer aus deiner alten Mannschaft ins Team integriert. Auf welchen Positionen werden Sie den SVW verstärken?
Max Schattschneider wird variabel auf der Außenannahme- und der Liberoposition einsetzbar sein. Das macht uns noch sicherer im Bereich Annahme und Abwehr. Chris Schulz verstärkt unser Zuspieler-Team. Mit seiner Schnelligkeit und Wendigkeit können wir in einigen Situationen noch unberechenbarer für den Gegner werden. Michael Träger bringt seine gewaltige Sprungkraft und Schlaghärte mit. Dadurch können wir einen enormen Druck ausüben. Mit Trägis Erfahrung haben wir also ein weiteres Pfund in der Hinterhand.
Kann das Team in diesem Jahr wieder auf den Nachwuchs aus Schwerin bauen? Welche Positionen werden hier belegt?
Mit Lucas Kowalkowski haben wir einen jungen Spieler aus Schwerin halten können. Dazu kommt in dieser Saison Jannik Pörner ins Team. Er wird auf der Diagonalposition für Konkurrenz sorgen. Glücklicherweise konnten wir die Trainingssituation bei den beiden verbessern, so dass sie neben dem umfangreichen Trainingsprogramm in Schwerin auch in Rostock bei der Mannschaft trainieren können. Wir bleiben uns also treu und integrieren immer wieder junge Talente aus ganz Mecklenburg-Vorpommern in unser Team, um auch langfristig auf hohem Niveau spielen zu können.
Was erwartest du von der Saison, was erhoffst du dir, welches Ziel ist realistisch?
Wir wollen uns sicher für die 3. Liga qualifizieren. Aber auch unsere Spielweise soll wie in den letzten Jahren wieder ein bisschen attraktiver werden, damit wir unserem Publikum keine Ausreden geben samstags nicht in die Halle zu kommen.
Was schätzt du an den Jungs am meisten, woran müssen sie noch arbeiten?
Alle sind extrem heiß auf die neue Saison und dadurch sehr lernwillig. Das macht es mir leicht ihnen etwas zu vermitteln. Wie die Jungs die häufigen Umstellungen auf den Vorbereitungsturnieren und im Pokal gemeistert haben, zeigt mir, dass man mit dieser Truppe flexibel auf schwierige Situationen reagieren kann. Das macht uns sehr viel Mut.
Dein Tipp für das erste Heimspiel gegen den 1. VC Norderstedt?
Wenn wir drei Satzbälle verwandeln, gewinnen wir das Spiel wahrscheinlich!