Selten hat man bei einer 0:3 Niederlage eine derartige Stimmung erlebt, wie am vergangenen Samstag. Das lag zum einen am klasse Rahmenprogramm, das gemeinsam mit dem Hauptsponsor, der Ostseesparkasse Rostock auf die Beine gestellt wurde. Zum anderen sorgte die steigende Leistungskurve der SVW-Männer für mächtig Spannung, die fast zum Gewinn des 3. Satzes geführt hätte. Dass es am Ende anders kam, ist bitter, aber es überwiegt ein gutes Gefühl, trotz des scheinbar klaren Ergebnisses.
Der erste Satz ist schnell erzählt. Mitteldeutschland von Beginn an hellwach und solide. Der SVW scheint noch beim Warm up zu sein und kriegt gegen druckvolle Gegner kaum einen Fuß auf den Boden. 18:25.
In der Satzpause schon die erste Überraschung des Tages. Unsere Ballkinder wurden stellvertretend für alle SVW-Kids auf das Feld gebeten, um von OSPA-Marketingleiter Ronny Susa eine Einladung ins Flip Out Rostock entgegenzunehmen. Eine tolle Idee, die offensichtlich ankam.
Im zweiten Satz zunächst lange das gleiche Bild. Die Gäste enteilen auf 19:11. Dann bringt eine Aufschlagserie von Sören Schröder die Halle langsam in Fahrt. Keiner hatte offensichtlich Lust einem trostlosen Schlachtfest zu zuschauen. Angeheizt vom bestens aufgelegten Hallensprecher Frank und den Rostock Griffiness, stieg der Lärmpegel, obwohl es zu diesem Zeitpunkt noch unmöglich schien, hier was bewegen zu können. Erst bei 17:19 ging das Aufschlagrecht wieder an den Favoriten, der bis dahin so sicher wirkte, zwischenzeitlich aber angeknockt schien. Leider brachten eigene SVW-Fehler den Satzgewinn für den CVM. 22:25.
Da kam die 10minütige Satzpause gerade recht. Zeit für Spieler und Fans, sich zu sammeln. Letztere wurden von der Breakdance ConneXion MV bestens unterhalten. Eine hammer Performance mit schauspielerischer Klasse, Dynamik und Humor. Wiederholung gewünscht…
Im dritten Satz blieb die Heimmannschaft von Anfang an auf Schlagdistanz und konnte bei 17:16 erstmals in Führung gehen. Die Zuschauer widerlegten zu diesem Zeitpunkt bereits alle Klischees über Norddeutsche und verwandelten die Halle in ein Tollhaus. Und das Spiel fand jetzt endlich auf einem hohen Zweitliganiveau statt. Großartig. Jeder Punkt wurde wie eine Meisterschaft gefeiert. Alle wollten in den vierten Satz und es erschien möglich. Selbst beim Stand von 22:24 winkte keiner ab. Alle waren so positiv derb auf Tour, dass sich einem die Nackenhaare aufstellten. Und tatsächlich hielt Adrian Kopij unsere Jungs von der Linie im Spiel. 24:24. Es folgten zwei saubere Sideouts auf beiden Seiten. 25:25. Wieder Aufschlag SVW, Abwehr SVW und Chance zum Gegenangriff. Plötzlich ein Pfiff. Technischer Fehler beim Zuspiel. Ratlosigkeit und wütende Proteste. Alle ahnten, dass jetzt ein Wunder hätte passieren müssen. So unsanft aus dem Flow rausgerissen zu werden, ist eine Herausforderung. Das sollte sie auch bleiben. Kurz und trocken macht der CVM den Sack zu. 25:27. Der Sieg geht absolut in Ordnung. Aber alle Anwesenden wollten unbedingt noch einen Satz sehen. Der Abend hätte es verdient gehabt. Schade. Aber davon ist noch keine Welt untergegangen.
Jetzt stehen ein paar freie Tage an, bevor es direkt nach dem Jahreswechsel wieder losgeht.
Wir bedanken uns bei allen 657 Fans für die unfassbare Stimmung, bei allen Sponsoren und ganz besonders bei der OSPA, die solche Events möglich macht. Außerdem bei den Griffiness – den Cheerleadern der Rostock Griffins – und der Breakdance ConneXion MV. Am Ende gilt ein besonderer Dank mal wieder den Heimspielkoordinatoren, die unter Hochdruck erneut Wahnsinniges geleistet haben.
Wir wünschen Allen ein friedliches Weihnachtsfest.
Ahoi 2019!