Was für ein Spiel haben sich die Kontrahenten da am vergangenen Samstag in der OSPA Arena geliefert. Vielleicht eines der besten in dieser Saison. Wenn am Ende der souveräne Tabellenführer euphorisch jubelt und die Erleichterung herausschreit als wäre eine Meisterschaft gewonnen, dann muss irgendwas passiert sein.
Lindow wollte sich nicht nur in Bestbesetzung für die Heimniederlage 2 Wochen zuvor revanchieren, sondern auch die Gunst der Stunde nutzen und den – mit Warnemünder Hilfe errungenen – Vorsprung auf Verfolger Moers erhalten. Bei den Grün-Weißen wusste man aber, dass das im Moment alles andere als leicht ist. Immerhin hatten die jungen Burschen von der Küste gerade 3 mal in Folge gegen die gesamte Tabellenelite gewonnen.
Und so gingen die Gäste auch voll konzentriert in die Partie. Überzeugten mit voller Härte im Angriff und standen mit dem späteren Gold-MVP Pommerenke äußerst stabil in Annahme und Abwehr. Lindow auf Betriebstemperatur und in Bestform. Eigentlich nicht gut für die meisten Gegner, oft geht es dann schnell und das Ergebnis wird deutlich. Nicht so an diesem Abend. Warnemünde blieb immer dran und erzeugte selbst Druck, so dass sich die Gäste nie erlauben konnte nachzulassen. Nachdem sie den ersten Satz mit 25:23 gewinnen konnten, benötigten sie am Ende des Zweiten ein dicke Portion Glück. Ein – bei 24:23 für den SVW – ins Aus geschlagener Lindower Angriff wird vom Schiedsgericht nicht gesehen und musste wiederholt werden. Die anschließende Verwirrung führt zu Warnemünder Fehlern und letztlich zum Satzverlust. Ärgerlich. 0:2!
Aber die richtige Reaktion folgte prompt. Satz 3 geht an die Jungs um Ersatzkapitän Krabel. Der einzige Durchgang mit mehr als 2 Punkten Unterschied. 25:22.
Im Vierten dann wieder alles auf des Messers Schneide. Warnemünde hinten raus sogar mit Satzbällen. Aber keiner wollte gelingen. Einziges Manko in dieser Situation: Das Zuspiel – ansonsten wieder sehr gut vorgetragen von Stancak und Deutloff – wirkte in dieser engen Situation zu eindimensional, zuviel über Position 4 und dadurch zu ausrechenbar. Das nutzten die routinierten Gäste, machten das Feld dicht und kamen so zu den nötigen Breaks um den Satz doch noch glücklich, aber nicht unverdient zu gewinnen.
MVP beim SVW wird zu Recht Matthias Lübcke.
Jetzt heißt es, nicht nachlassen und nicht auf dem kleinen Zwischenhoch ausruhen. Wertvolle Fortschritte konnten zwar sichtbar erzielt werden, aber die sind schneller dahin als man denkt. Immerhin geht es am kommenden Wochenende zum Ostseeduell nach Kiel. Das nächste absolute Spitzenteam, das mit beeindruckender Konstanz den Anschluss an die Spitze hält. Aber die Jungs von Jozef Janosik sind heiß und fiebern dem Spiel seit Wochen entgegen. DAS Derby im Norden kann kommen!
Weitere Infos zum Spiel in Kiel folgen in den nächsten Tagen…