Gleich zum Auftakt beim 3:2-Sieg über den Zweitliga-Absteiger 1. VC Norderstedt gab es vor allem für den kämpferischen Einsatz der neuen Arena-Hausherren Szenenapplaus und Standing Ovations. Kaum anders war es bei den Heimsiegen gegen den Eimsbütteler TV (3:1), gegen die VG WiWa Hamburg und gegen den Aufsteiger Niendorfer TSV (3:0). Auch in den sechs Auswärtsspielen sieht die Bilanz der neuformierten Mannschaft so schlecht nicht aus, wäre da nicht die 2:3-Pleite beim Aufsteiger Husumer TSV. Selbst der Minikader aus nur sieben Spielern war in der Schimmelreiter-Stadt an der Nordsee durchaus in der Lage gewesen, dieses Spiel zu gewinnen. Aber im Tiebreak bekam das SVW-Team „nicht mehr die Kurve“ und verlor mit 12:15 Satzpunkten. Anders dagegen bei der 1:3-Niederlage in Oststeinbek. Der derzeitige Ligaprimus ist in eigener Halle eine Macht. Da muss bei jedem Kontrahenten einfach alles stimmen, um hier gewinnen zu können. Das war beim Team vom SVW-Trainer Christian Hinze am zweiten Spieltag der Saison aber nicht der Fall. Auch beim aktuell punktgleichen Tabellendritten VfL Pinneberg ist eine Niederlage sicher kein Beinbruch. Aber für die Warnemünder Männer war das 2:3 absolut nicht zwingend. Man führte nach Punkten 2:1 und brach im vierten Abschnitt (17:25) total ein. Im entscheidenden Tiebreak spielten die Nerven am Ende nicht mehr mit, Warnemünde verlor mit 14:16. Gegen die Volley Tigers Ludwigslust (3:1) und beim VT Kiel II (3:1) reichte jeweils eine ordentliche und solide Leistung für den Auswärtserfolg. Anders war es dagegen beim jungen Team des VCO Hamburg. Hier lieferte der SV Warnemünde sein wohl schwächstes Saisonspiel ab und kam durch einen 3:2-Erfolg gerade noch einmal mit einem blauen Auge davon. In der Summe aller zehn Hinrunden-Vergleiche erreichten die Ostseestädter 14:6 Punkte und 26:17 Satzpunkte, was hinter dem Oststeinbeker SV (20:0 Punkte) zum zweiten Platz reicht. Das ist eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde, die am 15. Januar mit dem Auswärtsspiel beim 1. VC Norderstedt beginnt. Personell haben sich die SVW-Männer unter dem neuen Coach Christian Hinze ebenfalls schon gefunden. Die Mischung aus den verbliebenen SVW-Spielern und den des damaligen Ligakonkurrenten TSV Graal-Müritz ist durchaus gelungen. Das zeigt sich auch an der Tatsache, dass Ausfälle im Verlaufe der Meisterschaft doch recht gut verkraftet wurden. So war Konrad Jagusch erst zum Ende der Hinrunde einsatzfähig, fehlten Leistungsträger wie Thomas Hildebrandt, Heiko Stegemann, Michael Träger, Hannes Strübing verletzungs- oder krankheitsbedingt in mehreren Spielen, fiel Youngster Jannik Pörner nach sechs Spielen durch einen Mittelhandbruch ganz aus und kommt Libero Sven Schlichting nach überstandener Knie-Operation langsam wieder in Fahrt. Gut war auch, dass durch diese Engpässe der langjährige Kapitän Benedikt Möllers gegen WiWa Hamburg noch einmal aushalf und so zu seinem verdienten „Abschiedsspiel“ kam. Über die Feiertage und die Zeit zum Jahreswechsel haben angeschlagene Spieler die Pause genutzt, um wieder fit zu werden. So geht der SV Warnemünde optimistisch in die Rückrunde, wo mit einer Endplatzierung zwischen der ersten und vierten Position in der Regionalliga Nord der Aufstieg in die neue dritte Liga ab 2012/13 erreicht werden soll. Eine Verteidigung des norddeutschen Titels ist auch noch möglich, wird aber einer weiteren Steigerung der Warnemünder selbst und Schrittmacherdienste anderer Mannschaften in den Partien gegen Oststeinbek bedürfen.
Einsätze beim SV Warnemünde in der Hinrunde: Conrad Darmer 10, Max Schattschneider 10, Lucas Kowalkowski 9, Tobias Leege 9, Michael Träger 7, Thomas Hildebrandt 7, Christopher Schulz 7, Jonas Hessling 7, Jannik Pörner 6, Hannes Strübing 6, Heiko Stegemann 5, Björn Keller 5, Konrad Jagusch 4, Sven Schlichting 2, Jan Nickel 1, Frank Thiessenhusen 1 und Benedikt Möllers 1.