Die westdeutschen Auswärtswochen bleiben weiter im Zeichen des Leuchtturms. Nachdem vor 2 Wochen in Mondorf gewonnen wurde, gelang nun ein Sieg beim Tabellendritten TuB Bocholt, dieses Mal knapp mit 3:2. Und wieder war damit nicht unbedingt zu rechnen.
Um 5 Uhr morgens startete der Reisebus vom Rostocker Kabutzenhof. Die Begeisterung darüber kann sich jeder vorstellen. Zwar gehört eine gewisse Reiselust dazu, wenn man beim SVW spielt, aber das war schon grenzwertig. Wie immer lag unser Reisepartner K.B. Lewitz – Touristik & Transport GmbH goldrichtig mit seiner Planung. Pünklich um 13.45 Uhr rollte man auf den Vorplatz der Euregiohalle. Genug Zeit um die müden Knochen zu vertreten und ein ausführliches Warmup folgen zu lassen.
Aber der Start in der unterkühlten Halle misslang. Schnell lagen die Hausherren in Front, während bei Janosiks Jungs noch nicht viel ging. Bei 16:20 kam dann Rino Stancak für Kapitän Ernst. Viel konnte er (zunächst) nicht mehr ausrichten. Am Ende hieß es 25:20 für die Gastgeber.
Im zweiten Satz ließ der Chef Stancak auf der Platte und nahm die zuletzt immer stärker spielenden Kopij und Mehlberg (beide !!! 🙂 ) aus dem Spiel. Dafür kamen Alleskönner Josef Günther und Debütant Jan Szymoniak. In der Mitte musste Rode für Schröder weichen. Und plötzlich sprang der ausgekühlte Motor doch noch an. Über 9:2, 16:10 ging der Satz im Schnelldurchlauf mit 25:14 an den SVW.
Kein Grund zum wechseln also im 3. Satz. Eine kurze Bocholter Drangphase zu Beginn konnte rechtzeitig unterbunden werden. Schnell lag die Führung wieder in unserer Hand und wurde rasch ausgebaut. Ein ebenso dominanter Satz ging mit 25:21 an die Nordlichter.
Janosik hielt den Stoppschalter am Wechselkarussel weiterhin gedrückt und ging mit der gleichen Aufstellung in den 4. Durchgang. Bei 5:7 kam dann Mehlberg zurück für Szymoniak, um die Annahme zu stabilisieren. Bei der 2. technischen Auszeit konnte die erste Führung mit einem Break erspielt werden. Aber Bocholt ließ sich nicht abschütteln und hatte in der Crunchtime die besseren Nerven und das nötige Glück bei einigen strittigen Entscheidungen. 25:23 für den TuB.
Das zeigte zunächst Wirkung. Bei 7:3 schienen die Hausherren das Ruder endgültig rumgerissen zu haben. Aber mit Kopij kam nochmal Qualität von der Bank. Und so entwickelte sich eine wilde Verfolgungsjagd, die bis zum 9:11 noch nicht von Erfolg gekrönt schien. Mit eisernem Willen, Glück und Geschick erspielte sich Warnemünde bei 14:13 dann aber den ersten Matchball. Doch es folgten zwei Punkte in Folge für Bocholt und bei 15:14 Matchball gegen die Rot-Schwarzen. Abgewehrt. Breakball. Wieder Matchball für den SVW. Der insgesamt 5. Matchball konnte dann zur Erleichterung der Reisegruppe endlich verwandelt werden. Riesenjubel und Tanzeinlagen auf fremden Terrain folgten verständlicherweise. Manchmal fängt der frühe Vogel also wirklich was. Insbesondere wenn er im Schwarm fliegt. Eine klasse Mannschaftsleistung bringt weitere 2 Punkte und damit Platz 6 im Gesamttableau
„Ich wollte nach dem ersten Satz mit einem komplett anderen Stil spielen, um Bocholt aus dem Konzept zu bringen. Zum Glück hat das heute geklappt“, sagte Jozef Janosik kurz nach Spielende. Ganz zufrieden war er aber nicht, da im 4. Satz ein dreifacher Punktgewinn durchaus möglich war. „Wir müssen in den nächsten Wochen noch an vielen Elementen hart arbeiten, damit wir den Sack in Momenten wie im 4. Satz früher zu machen.“, ergänzte er.
Zum MVP wurde anschließend Rino Stancak gewählt, der sich nach den bitteren Erfahrungen der vergangenen Wochen eindrucksvoll zurückmeldet.
Nächste Woche geht es dann nach Essen, bevor am 08.12. das nächste Heimspiel ansteht.
Ahoi