Wieder war bei den Volleyballmännern des SV Warnemünde in der dritten Liga Nord der Tiebreak erforderlich, um sich im Heimspiel gegen den SV Preußen Berlin zumindest zwei Punkte für die Tabelle zu sichern. Fast zwei Stunden dauerte letztendlich das Match, bis die Ostsee-Volleys die Berliner Gäste mit 3:2 (25:21, 24:26, 25:21, 13:25, 18:16) im wahrsten Sinn des Wortes niederringen konnten. „Für die 333 zahlende Zuschauer war es sicher ein ganz spannendes Spektakel, was für unsere Mannschaft halbwegs ordentlich endete“, meinte Teammanager Michael Stark, der noch recht lange in der OSPA Arena verweilte und über den Spielverlauf nachdachte. „Zwei Punkte gegen die starken Preußen sind gut, aber drei wären für den Anschluss an Spitzenreiter Kiel sicher besser gewesen.“ Auch SVW-Trainer Christian Hinze, der vor dem Spiele viele Hände aus Anlass seines 38. Geburtstages schüttel musste, hätte sich sicher die volle Punktzahl für sein Team gewünscht. „Spätestens nach dem 2:3 in Berlin wussten wir um die Stärke der Preußen. So ging es für uns auch um eine Revanche. Die ist uns gelungen, auch wenn wir einen Zähler abgeben mussten. Angesichts unserer personellen Probleme war Kampf, Willen und großer Einsatz erforderlich. Alles traf bei unserem Arbeitssieg zu. So bin ich zufrieden.“ Zunächst musste aber die richtige Formation gefunden werden, um den Ausfall von gleich sechs Akteuren auszugleichen. Efrain Förster, zuletzt in starker Form, konnte nach Schulterbeschwerden gar nicht mitwirken. Josef Günter, Rafael Möllers, Thomas Liefke, Sven Schlichting und Lars Moldenhauer kränkelten mehr oder weniger und waren so nicht einsetzbar. Im ersten Abschnitt des Spiel kamen die Hausherren schnell zum Zuge, erspielten sich einen Vorsprung, der bis zum sicheren 25:21-Satzgewinn reichte. Die Preußen wurden aber zunehmend stärker, standen gut in der Annahme und nutzten die Warnemünder Schwächen im Angriff zum glücklichen 26:24 und zum 1:1-Ausgleich. Die leichte Übermacht der Berliner Gäste setzte sich im dritten Satz zunächst fort. Aber aus einem bis zu fünf Punkten umfassenden Rückstand schafften die Ostsee-Volleys das Break und schalteten bis zum 25:21 erfolgreich auf Angriff um. Was dann folgte war ein totaler Bruch im Spiel der Einheimischen. Zuhauf wurden schon am Aufschlag, im Spielaufbau und vor allem in der Blockarbeit Punkte verschenkt. Auch die Wechselversuche brachten nur etwas Erholung für den einen oder anderen Spieler, die ihre restlichen Kräfte dann im Tiebreak bringen sollten. So kam auch Benjamin Schille nach langer Verletzungspause wieder zum Einsatz, allerdings auf die für ihn ungewohnte Position eines Zuspielers. Alles änderte am deutlichen 13:25 und den 2:2-Ausgleich nichts. So musste bei bester Stimmung der Fans aus beiden Lagern die Entscheidung im Tiebreak fallen. Hier hatten die Preußen bis zum 8:7 vor dem letzten Seitenwechsel mehr vom Spiel. Aber unter stimmgewaltiger Anfeuerung schafften das SVW-Team den 13:13-Ausgleich, um dann immer vorzulegen. Der Satz- und Spielball konnte aber erst im vierten Versuch mit 18:16 realisiert werden. „Das Dach der OSPA Arena schien abzuheben, so groß war die Stimmung. Wir haben trotz all unserer Probleme den Kampf angenommen und uns am Ende mit einem Zwei-Punkte-Sieg belohnt. Für mich war es ein zusätzliches Geburtstagsgeschenk“, so der Coach, der schnell zur Feier mit seinen Gästen entschwand. Von den Preußen als wertvollster Warnemünder Spieler wurde Kapitän Konrad Jagusch gewählt. Bei ihm liefen diesmal auch wirklich alle Fäden für ein erfolgreiches Match zusammen. Der SV Warnemünde bleibt mit jetzt 37 Punkten weiterhin Zweiter in der dritten Liga Nord und will diese Position gegen alle Angriffe in den letzten fünf Saisonspielen verteidigen.
SV Warnemünde: Konrad Jagusch, Ole Ernst, Konstantin Rode, Hannes Strübing, Lucas Kowalkowski, Jens Hannemann, Eric Nikolaus, Max Schattschneider, Tobias Leege, Benjamin Schille
kudr