Keiner der beiden Tabellennachbarn hatte am 1.Advent etwas zu verschenken. So sahen die 456 Zuschauer in der OSPA-Arena ein hochklassiges, zeitweise spektakuläres Bundesligaspiel.
Die Gäste aus Lindow hatten dabei vor allem die individuelle Klasse der Spieler in ihren Reihen. Dem Warnemünder Trainer Jozef Janosik war von Anfang an klar, dass man den Gegner am heutigen Spieltag nur mit Taktik, Disziplin und Kampfgeist würde bezwingen können.
Beim Auftakt zu Satz 1 hatten zunächst die Warnemünder die besseren Karten – konnten sich aber nicht entscheidend absetzen. Dann ging erstmalig der spätere MVP der Gäste, Felix Göbert, an den Aufschlag. Diese Aufschläge sollten den Warnemündern heute noch öfter mit nahezu 100 km/h um die Ohren fliegen. So setzten sich die Gäste mit 10:14 leicht ab. Doch so leicht waren die Hausherren heute nicht zu knacken. Sie kämpften sich zurück und glichen erstmals wieder zum 21:21 aus. Jetzt ging beim SVW Piotr Adamowicz zum Aufschlag und der SVW erhöhte den Druck auf die Gäste. 25:22 ging der Satz ungefährdet an die Nordlichter.
Der 2.Satz sollte ganz anders verlaufen… schnell führten die Gäste durch die konsequenteren Aktionen mit 3:6, 9:14 und 11:18, so dass sich der Warnemünder Trainer zu drei nahezu zeitgleichen Spielerwechseln entschloss. So gab er seinen Spielern die Möglichkeit kurz zu regenerieren und sich neu auf das Spiel zu fokussieren. 15:25 ging der Satz an den SV Lindow-Gransee.
So kamen die SVW-Jungs mit neuem Schwung nach der 10-min-Pause aus der Kabine. Es entwickelte sich ein absolut hochklassiges Spiel auf beiden Seiten, ohne dass sich ein Team entscheidend absetzen konnte. Sowohl die Warnemünder Fans, als auch der kleine lautstark trommelnde Lindower Fanblock, feuerten ihre Teams an und sahen ein Spiel auf Augenhöhe bis zum 23:23. Die Hausherren erkämpften sich den ersten Satzball, doch dieser sollte noch nicht die Entscheidung in diesem Satz bringen. Erst den 3. Satzball konnte Mittelblocker Konstantin Rode sehenswert verwandeln. Mit 28:26 gewinnt der SVW den Satz.
Der 4. Satz gehörte wieder den Gästen aus Lindow. Erneut sorgte eine Aufschlagserie und der starke Block für eine schnelle Führung zum 9:14 und 12:21. Somit wiederholte sich das Wechselspiel auf Seiten der Warnemünder und der Satz wurde 16:25 abgegeben.
Wieder einmal brachte ein Tiebreak die Entscheidung in diesem Krimi. Die Spannung war förmlich zu spüren in der Arena. Der SVW kann sich zunächst leicht absetzen und liegt zum Seitenwechsel mit 8:7 knapp vorn. Kopf an Kopf geht es bis zum 11:11 und Trainer Janosik gibt in der Auszeit seine letzten Instruktionen. Lindow versucht noch zweimal zu wechseln, doch zwei wuchtige Aufschläge von Piotr Adamowicz können durch die Gäste nur unzureichend abgewehrt werden. Der SVW gewinnt seinen zweiten Tiebreak der Saison mit 15:12 und somit das Spiel mit 3:2.
Es war nicht die individuelle Klasse der Spieler, die dieses knappe Match entschieden hat, sondern Taktik, Disziplin, Teamgeist und dann auch der unbedingte Siegeswille der Warnemünder. Allesamt Tugenden, die das Team weiter zusammenschweißen.
MVP des SVW wurde Piotr Adamowicz
Für den SVW spielten: Einsiedel, Strübing, Schille, Adamowicz, Krabel, Liefke, Kowalkowski, Ernst, Rode, Förster, Günther, Nikolaus, Schröder
MSt