Trotz des ungewöhnlichen Spieltermins füllten sich die Tribünen der OSPA Arena wie gewohnt. Leider war es für alle Beteiligten am Ende ein bitterer Abend.
Mit kleinen Veränderungen im Vergleich zum Spiel in Moers schickte Jozef Janosik seine Jungs aufs Feld. Rino Stancak begann erneut von Beginn an, da Kapitän Ernst erst am Tag zuvor das Teamtraining nach überstandener Krankheit aufnehmen konnte. Für Jozef Günther rückte Tommy Mehlberg wieder in die Startsechs. Außerdem wurden Kowalkowski als Libero, Kopij als zweiter Annahme/Außen, Förster auf Diagonal sowie Rode und Zander auf der Mitte aufgeboten.
Leider geriet das Heimspieldebüt von Rino Stancak vererst zum persönlichen Albtraum. Schon beim Stand von 6:9 im ersten Satz musste unser talentierter, aber verunsichert wirkender Neuzugang das Feld für den erfahreneren Kapitän räumen. Danach entwickelte sich ein durchaus munteres Spielchen. Beide Teams spielten mutig, unbekümmert, gelegentlich spektakulär, aber auch fehlerbehaftet. Gegen Ende des Satzes schien der SVW das Problem zunächst besser im Griff zu haben als die Gäste und ging immer wieder knapp in Front. Wie in Moers kosteten Timingprobleme, gefolgt von leicht vermeidbaren Fehlern die Belohnung für die erhebliche körperliche Investition. 24:26 aus Sicht der Rot-Schwarzen.
Satz zwei bot Anfangs ein komplett anderes Bild. Josef Günther kam für Tommy Mehlberg und brachte gleich frischen Wind mit. Immer wieder geschickt von Ernst in Szene gesetzt besorgte er Punkt um Punkt und stand dabei auch in der Annahme sicher. Mut im Aufschlag und ein überlegtes Angriffspiel brachten früh einen deutlichen Vorsprung. Doch bereits im letzten Satzdrittel deutete sich an, was in den folgenden beiden Sätzen passieren sollte. Durch unerzwungene Fehler in Angriff, Block und Feldverteidigung schmolz der Vorsprung langsam aber sicher und konnte nur mit einem kurzen Zwischenspurt über die Ziellinie gebracht werden. 25:21!
Und was sich kurz zuvor andeutete wurde Anfang des 3. Satzes Realität. Schnell ging Berlin in Führung, baute diese zwischenzeitlich auf 9 Punkte aus und musste dafür noch nicht mal was tun. Unfassbare Fehler vor allem im Angriff und bei einigen Freeball-Situationen zeigten, dass sich Unsicherheit breit gemacht hatte und ein Ausweg aus dieser Situation an diesem Abend nur sehr schwer zu finden sein würde. Diverse Wechsel brachten nur noch kleine Einzelerfolge, konnten das Ruder aber nicht mehr rumreißen. 20:25.
Im Vierten war zunächst alles offen. Selbst als man im 2. Satzdrittel immer einem 2 Punkterückstand hinterherlief war die Lage noch nicht aussichtslos. Aber es waren die unzähligen Angriffsfehler, die Berlin das Leben dann leicht machten und völlig verdient drei Punkte von der Küste entführen ließ.
Fazit: Ein talentierter aber schlagbarer Gegner, macht genügend Fehler um das Spiel eigentlich zu verlieren; trifft auf Gastgeber die einen vollkommen gebrauchten Tag erwischen und es schaffen die Fehlerquote noch zu überbieten und die damit erzeugte Unsicherheit bis zum Schluss nicht loswerden können.
Jetzt bleibt nicht viel Zeit zum Nachdenken. Bereits am Sonntag geht es nach Neustrelitz zum Regionalpokal. Gegner im Halbfinale ist der Eimsbütteler TV aus der 3. Liga. Eine gute Gelegenheit, an Timing und Selbstvertrauen zu arbeiten, um die teilweise tolle Spielanlage über die gesamte Spieldauer zeigen zu können. Das andere Halbfinale bestreiten Neustrelitz und Kiel. Spielbeginn ist um 11 Uhr in der Strelitzhalle.