Warnemünde überrollt auch die Giesen Grizzlys mit 3:0
Die Volleyballer des SV Warnemünde haben nach dem 23. Spieltag mindestens den zweiten Platz in der 2. Bundesliga Nord sicher. Durch das 3:0 (25:19, 25:21, 25:21) zu Hause gegen den direkten Verfolger TSV Giesen Grizzlys 2 liegen die Mecklenburger nun sechs Punkte vor dem TuB Bocholt und sind nicht mehr einzuholen. Am Samstagabend gewann das Team auch das fünfte Heimspiel in diesem Jahr ohne Satzverlust und bescherte den Zuschauern einen weiteren überzeugenden Sieg in der OSPA|Arena.
650 Zuschauer sehen einseitiges Spiel
Vor der Rekordkulisse in dieser Saison begann der Favorit um das italienische Trainerteam Maurizio Forte und Dario Sgarzi mit der gewohnten Starting-Six und führte im ersten Satz schnell mit 10:6. Über das gesamte Spiel dominierte der SVW nicht mit Aufschlagsdruck, Angriffseffizient oder Blockpräsens wie in den vergangenen Spielen. Letztendlich entschieden die Partie die acht direkten Eigenfehler, die die Rostocker weniger machten als die Gäste aus Niedersachsen. Giesen hatte über weite Strecken wechselnde Probleme in der Annahme, im Aufschlag und in der eigenen Angriffseffektivität. Vor allem Libero Leon Pohl und die Außenangreifer Sören Schröder und Tommy Mehlberg brillierten im Abwehrspiel und ermöglichten immer wieder den Spielaufbau aus der Abwehr heraus. Die Grizzlys schlossen insgesamt nur 39 % ihrer Angriffe erfolgreich ab, was im Topspiel gegen den Tabellenzweiten nicht für mehr als 21 Satzpunkte reichen sollte.
Nach dem 21:19 im ersten Satz bot der zweite mehr Spannung und ließ den mitgereisten Gästefans, bis zur eigenen Führung zum 20:19 Hoffnung aufkommen, mindestens einen Satz gewinnen zu können. Kapitän Mehlberg beendete jedoch mit einem beeindruckenden Block sämtliche Hoffnungen der Gäste, ehe der Satz mit einer Serie von vier Aufschlägen durch Schröder zum 25:21 gedreht werden konnte. Im letzten Spielabschnitt wollte Trainer Forte wieder allen Spielern die Chance geben, vor der Kulisse spielen zu dürfen. Mitte des Satzes wechselte er auf fünf Positionen durch. Nach der 16:10 Führung und einem anschließenden 7:1 – Lauf für Giesen stellte die Anzahl der Wechsel doch einen zu großen Bruch im Warnemünder Spiel dar, sodass Bradley Merryweather und Jan Krabel wieder das Feld betraten und am Ende auch den letzten Satz mit 25:21 für die Rostocker entschieden.
Leon Pohl nach dem Spiel: „Das Spiel war mir persönlich sehr wichtig, da wir im Hinspiel nur knapp gewinnen konnten. Natürlich war es ebenso wichtig, dass wir in diesem letzten Heimspiel den Fans nochmal eine ordentliche Partie bieten und um jeden Preis gewinnen. Die Fans in der vollen Arena motivierten uns zusätzlich, sodass es viel Spaß gemacht hat gut zu spielen. Besonders im ersten und dritten Satz waren wir sehr dominant und spielten diese sehr souverän runter und ließen den Giesenern keine Chance auf einen Satzgewinn. Insgesamt eine gute Teamleistung und ein wunderschönes, letztes Heimspiel.“
Tommy Mehlberg ist MVP der Saison
Der Kapitän ging im letzten Heimspiel wieder mal voran und überzeugte mit soliden Annahmekontakten und fast 50 %iger Erfolgsquote im Angriff. Nach dem Spiel ehrt ihn der gegnerische Trainer Martin Richter mit seiner insgesamt neunten MVP-Medaille und krönt ihn somit zum besten Spieler der 2. Bundesliga Nord.
Der 24-Jährige fasst das Spiel zusammen: „Wir haben uns gut auf das Spiel vorbereitet und wurden von Mauri (Forte, Anm. d. Verf.) gut auf den Gegner eingestellt. Von Beginn an haben wir super Teamwork auf dem Feld zeigen können und nahmen die gute Stimmung der vollen Halle mit. Wir spielten dadurch selbstbewusst und gaben Giesen wenige Chancen ins Spiel zu finden. Mit der Zeit fanden sie aber in ihr Angriffsspiel, wovon wir uns aber glücklicherweise nicht beirren ließen.“ Zum Gewinn der MVP-Auszeichnung wiederholt er die bereits erwähnten Worte: „Mit der Medaille bin ich jetzt sicher der MVP der Liga und darauf bin ich super stolz. Aber das habe ich meinen Mitspielern zu verdanken. Viel stolzer bin ich auf die konstante Teamleistung, die über die gesamte Saison anhält.“
Kleine Hoffnung auf den Meistertitel
Ein Wochenende steht in dieser Saison noch an. Am 27. April geht es zum Abschluss gegen SV-Lindow Gransee, aktuell Zehnter mit einem Punkt Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Während das Rennen um die Meisterschaft entschieden scheint, kommt es am 24. Spieltag zum Finale im Abstiegskampf. Mit Dessau, Gransee und Münster rangieren drei Mannschaften mit einem Punkt Abstand zueinander um den 11. Tabellenplatz herum. Somit erwartet die Rostocker kämpfende Brandenburger, die die Chance um die eigene Meisterschaft deutlich erschweren werden. Zudem muss der Tabellenführer Mondorf zu Hause gegen Kieler TV verlieren, um den ersten Platz noch zu verspielen.