Ihr wolltet schon immer einmal hinter die Türen unserer Spieler schauen? Wir waren zu Gast in der Spieler-WG von Freddy und Efrain. Efrain ist unser 2,04m Diagonalangreifer und Freddy spielt bei unserer Superzweiten auf der Zuspielposition. Die beiden Volleyballer teilen sich nun seit einiger Zeit eine gemeinsame Wohnung. Wir durften ihnen einige interessante Fragen stellen. Die beiden teilen nicht nur Liebe für den Volleyball, sondern haben auch noch andere Parallelen. Sie geben uns einen privaten Einblick und tratschen auch was neben dem Volleyball noch so geht. Aber lest einfach selbst!
Frage: Ihr wohnt jetzt gemeinsam in einer WG zusammen. Klassische WG-Frage zum Anfang: Wer kocht? Wer putzt?
Efrain: Ich koche selten, ich esse eigentlich immer auf Arbeit und ansonsten gibt es nur mal fix Brot oder Brötchen. Habe ich sonst Hunger kaufe ich mir einfach etwas unterwegs. In unserem Kühlschrank gibt es auch nur das nötigste: H-Milch, Aufschnitt und ein großes Glas Nutella. Als ich damals eingezogen bin, hätte ich gerne eine Putzfrau aber das wurde abgelehnt (grinst). In der Regel putzt jeder seinen eigenen Mist.
Freddy: Für mich kocht die Mensa. Die Frauen an der Kasse wissen schon Bescheid, wenn ich komme, dass ich mir neben meinem Mittag noch was zum Abendbrot mitnehme. Abends gibt’s ganz einfach Brötchen. Ach ja, ich koche gerne Tee.
Frage: Wie kam es dazu, dass ihr beide zusammengezogen seid?
Efrain: Meine alte WG hat sich aufgelöst und da kam es mir ganz gelegen, dass bei Freddy ein Zimmer frei geworden ist.
Freddy: Mein alter Mitbewohner ist ausgezogen und somit wurde das Zimmer frei. Dadurch, dass Efi auch auf der Suche war, dachten wir es wäre eine gute Ergänzung.
Frage: Ist es eure erste Wohngemeinschaft, seitdem ihr zu Hause ausgezogen seid?
Efi: Nein, mittlerweile ist es schon meine Vierte Wohnung und meine zweite WG.
Freddy: Es ist noch meine erste Wohnung. Ich bin 2011 direkt aus Wuppertal hier hergezogen
Frage: Freddy, du bist also in Wuppertal aufgewachsen. Wieso hast du dich für Rostock entschieden?
Freddy: Mein Erststudium Good Governance klang für mich Interessant. Es stellt sich aber als schlechter heraus als gedacht. Nun studiere ich Deutsch / Sport auf Lehramt und bin damit glücklich.
Frage: Hast du schon vorher in Wuppertal Volleyball gespielt? Wenn ja, erzähl doch mal aus deiner Jugendzeit!
Freddy: Auf meinem alten Mitgliedsausweis steht, dass ich seit 2000 Mitglied bei SV Bayer Wuppertal war. Angefangen mit Volleyball habe ich durch meine Eltern, die regelmäßig nach Frankreich nach Bordeaux gefahren sind und da haben sich zufällig viele Freunde zum Volleyball spielen getroffen. Wir wohnten dort in einem Haus von der Familie Klemperer (Anm. d. Red. Beachvolleyballer). Ich hatte die Entscheidung zwischen Tischtennis und Volleyball. Mein Vater war früher Tischtennis-Profi. Mit meinen besten Freunden haben wir uns dann für Volleyball entschieden. Wir haben gemeinsam die Jugendausbildung absolviert. Der Trainer hat uns dabei durch die ganzen Jugendmannschaften begleitet. Nach der Jugendzeit haben wir noch gemeinsam Oberliga gespielt. Nach meinem Abi habe ich dann ein FSJ bei Bayer Wuppertal absolviert, dort Kinder trainiert und vereinsinterne Arbeiten gemacht.
Frage: Wie kamst du dann zum SV Warnemünde?
Freddy: Ich bin mit Freunden gemeinsam nach Rostock gegangen. Jonas hatte damals direkt nach dem Umzug eine Mannschaft gesucht und ist beim SV Warnemünde fündig geworden. Jonas wurde dann bei der Ersten aufgenommen und wies mich auf die Zweite hin. Bei dieser spiele ich nun seit 3 Jahren. Wobei ich zwei Jahre noch bei der HSG spielte.
Frage: Du bist ja im Vergleich zu Efrain nicht gerade sehr groß. War das ausschlaggebend dafür, dass du dich auf der Zuspielposition spezialisiert hast?
Freddy: Ich war bis ich 16 Jahre alt war immer der Kleinste. Mein Zahnarzt prophezeite mir schon damals, dass ich nie über 1,68m groß werde. Daher stand für mich nur Libero oder Zuspieler zur Auswahl. Da mein Trainer selber Zuspieler war, habe ich mich im Endeffekt für die Position des Zuspielers entschieden. In der Landesauswahl NRW spielte ich aber als Libero. Zum Glück habe ich die 1,80m doch noch knacken können 🙂
Frage: Was gefällt dir so besonders an der Zuspielposition:
Freddy: Ich finde es gut, dass man an jedem Ballwechsel beteiligt ist. Außerdem kann ich das Spiel leiten und bin wesentlich für den Ausgang des Spiels verantwortlich. Am Besten finde ich es, wenn der Angreifer dann freie Fahrt hat und den Ball im Boden versenkt 😉
Was sind deine sportlichen Ziele mit dem Volleyball-Sport?
Freddy: Ich trainiere gerade eine Frauen-Mannschaft bei der HSG Uni Rostock, was mir auch viel Spaß macht. Stehe ich selber auf dem Feld, messen wir uns mit der Warnemünde 2 in der Regionalliga. Mit den Mädels visieren wir den Aufstieg in die Landesliga an. Spielerisch würde ich gerne wieder mehr meine eigene Mannschaft unterstützen. Beides nimmt viel Zeit ein und ist oftmals auch schwer zu vereinen.
Frage: Nun zu dir Efrain. Du hast als Ur-Warnemünder schon mit Hannes Strübing in der Jugend gemeinsam gespielt. Wie sah denn deine Jugendausbildung aus?
Efrain: In der Jugend wurde ich von Axel Lepzien ausgebildet. Oftmals waren wir nur zwei Leute beim Training – mein Bruder Elias und ich. Die Trainingsbeteiligung war sehr unregelmäßig. Auch damals trainierten wir schon in der Sporthalle Danziger Straße. Ab 2004 spielte ich dann mit meinem Bruder auch in der Landesauswahl MV. Wahrscheinlich wurden wir damals nur genommen, weil wir schon sehr groß waren. 2005 wechselte ich dann aufs Sportinternat Schweriner SC. Dort trainierte ich dann mit den jetzigen Erstligaspielern Tom Strohbach, Philip Collin, Toni Mester und den Marks Brüdern in der Jugend. 2007 habe ich dann noch einmal kurz in Warnemünde Halt gemacht und bin dann später zu den Volley Youngstars nach Friedrichshafen gewechselt.
Frage: Dort war das Training sicher schon sehr professionell, wie sah euer Training denn aus?
Efrain: Wir hatten regelmäßig Trainingslager und trainierten auch sonst zwei Mal am Tag – einmal Kraft einmal Ball. Testspiele hatten wir auch gegen andere starke Gegner. Aufgrund des Sonderspielrechts für Nachwuchsförderung haben wir in der Zweiten Volleyballball Bundesliga Süd gespielt. Das war schon ein tolles Erlebnis für uns als junge Sportler.
Frage: Nun spielst du ja beim SV Warnemünde in der Dritten Liga wie kam es dazu?
Efrain: 2010 bin ich dann wieder nach Rostock gezogen und habe erst in unserer Zweiten in der Landesliga und Verbandsliga gespielt. Dort hab ich auch noch mit Freddy zusammen gespielt. Ab 2011 durfte ich dann für die Erste in der Dritten Liga auflaufen.
Frage: Auch die Frage an dich: Wie siehst du deine längerfristige Zukunft? Wirst du in Warnemünde und Umgebung bleiben?
Efrain: Ich bin jetzt 25 und habe meinen Leistungszenit noch lange nicht erreicht. Ich trainiere dafür, dass ich immer meine maximale Leistung im Spiel bringen kann. Ich glaube, da ist noch Luft nach oben. Mein Ziel ist es schon noch einmal in der zweiten Liga zu spielen und dort zu einer festen Größe zu werden. Wobei es sehr schön wäre, dieses Ziel mit dem SV Warnemünde zu erreichen.
Frage: Sprechen wir mal wieder über die WG. Im Hause Förster/Scheller wird sicherlich viel über Volleyball geredet. Was sind denn eure Lieblingsthemen?
Efrain: Freddys Lieblingsthema ist Frauenvolleyball, ansonsten quatschen auch viel über einzelnen Trainingseinheiten, Übungen und natürlich die Spieltage. Das kann dann auch manchmal mehrere Stunden dauern.
Freddy: Efrain sitzt gefühlt immer in seinem Bett und hat seinen Laptop auf dem Schoß. Ich höre nur immer Bälle prallen und Pfiffe, dann weiß ich schon bescheid. Er schaut sich die Aufnahme des letzten Spiels an und dabei führt er Statistik auf seinem Tablet. Dann kommt er immer zu mir und wir quatschen oft über einige Situationen.
Frage: Ich habe hier einige Kurzfragen zum Volleyball vorbereitet. Bitte antwortet intuitiv und schnell.
Beschreibt die Position des anderen in einem kurzen Satz!
Efrain: Lenker, Denker und Entscheider über Sieg und Niederlage.
Freddy: Matchwinner
Frage: Habt ihr persönlich auch einen Lieblingsgegner, gegen den ihr besonders gerne spielst?
Efrain: Preußen Volleys
Freddy: HSG Uni Rostock und Neustrelitz
Frage: Wer war dein Vorbild bzw. Lieblingsspieler auf der Position des Zuspielers? Hattest du da jemanden?
Efrain: Jochen Schöps
Freddy: Gergely Chowanski
Frage: Teilt ihr noch andere Gemeinsamkeiten außer Volleyball?
Efrain & Freddy: Ab und zu gehen wir gemeinsam feiern und kennen auch Größtenteils die gleichen Leute. Das macht es sehr angenehm. Wir sind beide Fan von Deutschrap und quatschen auch gerne mal über neue Veröffentlichungen.
Wer sind denn eure Lieblingsrapper?
Efrain: Kollegah, weil er der Boss (Doubletime, Punchline etc.) ist.
Freddy: Da ich aus Wuppertal komme und Dancehall vorherrschend war, feier ich Raf Camora und BonezMC. Die haben es geschafft Deutschrap und Dancehall zusammen zu bringen.
Frage: Neben dem ganzen Volleyball interessiert ihr euch sicherlich auch für andere Sportarten. Erzählt doch mal was sind denn noch so eure Lieblingssportart, Lieblingsverein und Lieblingsspieler.
Efrain: Ich schaue gerne Handball. Wenn ich kein Volleyballer geworden wäre, hätte es mich sicherlich zum Handball verschlagen. Ich mag gerne die SG Handewitt Flensburg. Mein Lieblingssspieler, puh das ist schwer. Ok es ist zwar kein Handball, der Ball ist aber auch rund – Oliver Kahn!
Freddy: Seit einiger Zeit interessiere ich mich sehr für Tennis. Ich habe auch angefangen ab und an ein paar Runden selber zu spielen. Mein absoluter Lieblingsspieler ist the one and only – Novak Đjoković.
Ihr habt jetzt die Chance noch jemanden zu grüßen!
Efrain: Ich grüße Horst und Axel!
Freddy: Fabian Stuhlmann, liebe Grüße. Ich hoffe du liest das!