13 Jahre ist es inzwischen her, dass es in der 2. Bundesliga ein Landesderby gegeben hat. Damals schlug der SVW (mit den heutigen Managern Frank Thiessenhusen und Christian Hinze) den SV Fortschritt Neustadt-Glewe mit 3:2. Gespielt wurde noch im altehrwürdigen Gerüstbauerring. Neustadt stieg als Aufsteiger umgehend wieder ab und ein Großteil der Leistungsträger wechselte anschließend nach Warnemünde. Diese Geschichte wird sich am Ende dieser Saison mit großer Wahrscheinlichkeit nicht wiederholen.
Der kommende Gegner vom PSV Neustrelitz ist schließlich ein ganz anderes Kaliber. Dass die Männer von der Seenplatte nach 4 Spieltagen auf Platz 3 liegen, kommt nicht von ungefähr. Mit Paul Sprung (29 Jahre), Maximilian Auste (23 Jahre) und Ricardo Galandi (31 Jahre) stehen 3 ehemalige Erstligaprofis im besten Alter in ihren Reihen; Galandi immerhin mehrfacher Deutscher Meister mit den Berlin Volleys. Dazu kommen Top-Leute aus der Berliner VCO-Schmiede, allen voran der ehemalige Zuspieler der Juniorennationallmannschaft Cordian Daniluk und der wuchtige Linkshänder Tom Orzelski. Neben PSV-Urgestein Dirk Heß wurde mit Mewes Goertz ein erfahrener Cheftrainer verpflichtet. Gemeinsam haben sie die individuell stark besetzte Truppe in kurzer Zeit zu einem Siegerteam geformt, dass von Anfang an in der Liga bestehen kann.
Dass Neustrelitz die neue Attraktion der 2. Bundesliga werden könnte, hatte sich in den vergangenen 3 Jahren angedeutet. Nach dem Aufstieg in die Dritte Liga gelang 2018 direkt ein 3. Platz. 2019 dann die erste Meisterschaft. Noch verzichtete man auf den Aufstieg, da die sportliche Entwicklung der organisatorischen enteilt war. 2020 befand man sich erneut auf Meisterkurs und erhielt nach dem Saisonabbruch folgerichtig das Aufstiegsrecht. Da dieses Mal davon Gebrauch gemacht wurde, kommt es nun wieder zu einem M-V-Derby im deutschen Unterhaus.
Aufgrund der aktuellen Tabellensituation und der durchweg individuellen Klasse gehen die Neustrelitzer am kommenden Sonntag als leichter Favorit ins Spiel. Zudem verleiht die heimische Strelitzhalle zusätzliche Kräfte. Auch wenn das Publikum deutlich minimiert, aber nicht weniger stimmungsvoll sein wird.
Die Jungs von Jozef Janosik sind längst gewarnt und wissen was sie erwartet. Ob der Coach am Sonntag schon wieder dabei sein kann, entscheidet er kurzfristig am Spieltag. Jedenfalls befindet er sich nach dem operativen Eingriff in der vergangenen Woche auf dem Weg der Besserung.
Für Sebastian Krause wird die Reise hinter die Müritz eine in die eigene Vergangenheit. Bis zum Frühjahr schnürte er die Schuhe noch für Neustrelitz und führte das Team als Kapitän zum umjubelten Aufstieg. Aus beruflichen und privaten Gründen entscheid er sich dann im Sommer für einen Wechsel an die Ostsee. Hier angekommen, übernahm er gleich wieder die Rolle eines Führungsspielers. Mit seiner Hilfe gelang schließlich der gute Saisonstart mit 3 Siegen aus 4 Spielen.
Mit dieser Matchbilanz liegen beide Kontrahenten – nur durch 1 Punkt getrennt – knapp hinter dem Führungsduo aus Kiel und Lindow-Gransee. In dem mit viel Spannung erwarteten Derby geht es auch darum, wer die Position als erster Verfolger vorläufig einnehmen und sich in der Spitzengruppe festsetzen kann.
Diese Ausgangslage ist also interessant genug, um das Spiel am Sonntag live zu verfolgen. Da die Teilnehmerzahl auf 240 (inklusive der Mannschaften) limitiert ist und nur ausgewählte Dauerkartenbesitzer des PSV Einlass bekommen, empfehlen wir den Livestream der Gastgeber einzuschalten. Der Link dorthin wird bis zum Spieltag auf allen SVW-Kanälen veröffentlicht.
SVW-VB.de hält euch über die neuesten Entwicklungen bis zum Anpfiff (16 Uhr) am Sonntag auf dem Laufenden.
Ahoi