Die Anspannung vor dem ersten Saisonspiel war vom ersten Moment in der Hein-Dahlinger-Sporthalle in Kiel zu spüren.
Beide Teams standen enorm unter Druck – die Hausherren des Kieler TV, als Aufsteiger aus der 3. Liga Nord, auch unter Beobachtung eines Supervisors der Volleyball Bundesliga – die Gäste aus Warnemünde ebenso. Denn gab es doch in den letzten Jahren immer wieder Aufeinandertreffen der beiden Teams, welche jeweils die Adler aus Kiel für sich entscheiden konnten. Doch an diesem Samstag standen sich sowohl auf mehreren Positionen veränderte Teams, als auch zwei neue Trainer gegenüber.
Schon im Warmup war die Nervosität auf Seiten der Warnemünder Jungs zu spüren. Alle fieberten dem ersten Anpfiff der Saison entgegen. Es sollte ein heiss umkämpftes Match folgen …
Die Kieler begannen stark und konnten sich zunächst in den Punkten leicht absetzen.
Zum ersten Timeout war der SVW bis auf 8:7 heran gerückt und ging in der Folge vor allem durch die hohe Durchschlagskraft und Variabilität im Angriff in Führung. Diese wurde bis zum Ende des Satzes mit großem Einsatz verteidigt. Auch ein Aufbäumen der Kieler in der Endphase half nichts – der SVW gewinnt den Satz knapp mit 23:25.
Der zweite Satz war nahezu ein Spiegelbild des ersten Durchgangs. In den entscheidenden Phasen waren die Jungs aus Warnemünde konsequenter. Kurios waren seitens der Kieler Organisatoren zwei kurzzeitige totale Stromausfälle, die zusätzlich für Störungen in der Konzentration sorgten. Erneut hieß das Ergebnis 23:25.
Nach dem 2.Satz folgte eine 10 minütige Pause – eigentlich für Events gedacht. Jedoch passierte nichts außer einer überlauten Beschallung durch den Hallensprecher, welche zusätzlich die Nerven strapazierte.
Nach Anpfiff des 3. Satzes übernahmen sofort die Adler das Spiel. Das gesamte Team des SVW wirkte wie ausgewechselt. Keine Sicherheit mehr in den Aktionen und auf allen Positionen gehäufte Eigenfehler. Auch zeitig durch Coach Jozef Janosik genommene Auszeiten sowie Auswechslungen auf mehreren Positionen konnten die deutliche Satzniederlage mit 25:12 nicht verhindern. Der SVW lieferte kräftig psychologische Aufbauhilfe für die Kieler.
Der nun folgende 4. Satz verlief über weite Zeit ausgeglichen mit leichten Vorteilen für die Adler. Erstmalig konnten die Warnemünder beim Stand von 18:18 ausgleichen. Es folgte ein offener Schlagabtausch beider Teams. Leider brachten dann zwei umstrittene Entscheidungen des Schiedsgerichts die Kieler wieder in Front. Diese nutzten den Vorteil und brachten den Satz mit 25:22 nach Hause.
Der Tiebreak musste die Entscheidung bringen. Kiel übernahm sofort die Initiative wobei bei den Jungs aus Warnemünde die Eigenfehler wieder zunahmen. Der Sieg in diesem Satz mit 15:10 für die Hausherren war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr.
Somit konnten die Warnemünder ihren Kiel-Fluch erneut nicht besiegen. Es bleibt nicht viel Zeit für Coach Jozef Janosik um dieses Spiel, insbesondere bei den jungen Spielern, aus den Köpfen zu bekommen. Steht doch am kommenden Samstag das erste Heimspiel gegen einen Favoriten dieser Bundesligasaison an. Der FC Schüttorf 09 ist dann zu Gast in der heimischen OSPA-Arena.
Spielergebnis: Kieler TV vs SV Warnemünde
3:2 (111:94) 23:25; 23:25, 25:12, 25:22; 15:10
Auf Seiten der Warnemünder spielten: Günther, Adamowicz, Kowalkowski, Krabel, Strübing, Schlichting, Rode, Ernst, Nikolaus, Liefke, Mehlberg
MVP des SVW wurde: Lucas Kowalkoski
MSt